Material: Stahl/ Technische Ausrüstung
Standort: Installation einer Stahlskulptur in Schiffsform, begleitet von einem Audioelement und zwei Projektionen in der Innenecke des Neubaus

»Heimlich/Unheimlich« befasst sich eingehend mit den Auswirkungen des deutschen Kolonialismus. Nach dem Vorbild des kaiserlichen Kreuzers SMS Sperber, der mit der Unterdrückung von Revolten in Sansibar und Namibia in Verbindung steht, ist die Skulptur in einem dynamischen Winkel positioniert und erinnert an ein gestrandetes Relikt, das aus der Geschichte wieder auftaucht.

Das monumentale und doch anheimelnde Werk verfügt über zwei hochaufösende Videoprojektionen, von denen eine abends am Äußeren des Rumpfes und die andere in einer schattigen inneren Nische zu sehen ist. Die Projektionen zeigen auf eine Küste treffende Wellen, die eine sich ständig verändernde Collage von Bildern der deutschen Kolonialgeschichte enthüllen. Dazu gehören Archivfotografien und zeitgenössische Inhalte, die sich mit der afrikanischen "Flüchtlingskrise" befassen. Jede Welle löscht metaphorisch eine Komposition aus, legt eine andere frei, spiegelt die zyklische Dynamik der Repression wider und hebt die beunruhigenden Aspekte des deutschen Kolonialismus hervor. Eine Audioaufzeichnung aus sich brechenden Wellen trägt zum immersiven Erlebnis bei.

Über einen QR-Code sind Informationen zum Bildmaterial verlinkt. Die Medienauswahl und -komposition wird in Echtzeit aus einem wachsenden Archiv generiert. In einem politisch aufgeladenen Kontext sorgt die Dynamik der Installation für eine stets frische und überraschende Darstellung und bietet den Betrachter*innen eine emotionale Verbindung mit der Geschichte. Die potenzielle Fertigung in der Kaiserlichen Werft in Danzig, wo die ursprüngliche SMS Sperber gebaut wurde, fügt dem Ganzen eine unheimliche historische Verbindung hinzu.

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