Material: Aluminiumguss/ Diamantstaub
Standort: Im Eingangsbereich und zwischen den Gebäuden im Boden eingelassener Text, einschließlich der Treppe und der Rampe. Lampenskulptur positioniert auf der obersten Eingangsstufe links von der Rampe

In der Bodeninstallation werden Zitate aus drei Quellen verwendet: 1. Deutsche Kolonialgesetze, -vorschriften und -ereignisse als Beweis für den umfassenden Kolonialismus. 2. Stimmen des Widerstands, welche Passant*innen einen Einstieg in ein Thema bieten, das in der deutschen öffentlichen Wahrnehmung wenig beleuchtet wird. Besonderes Augenmerk wird auf Frauenstimmen gelegt. 3. Antikoloniale Bemühungen, welche auf einem halbkontinuierlichen roten Streifen gedruckt werden, der den Eingangsbereich umreißt und auf bedeutende Orte und Daten während des deutschen Kolonialismus hinweist. Die Texte sind in einer offenen Sequenz organisiert, so dass Betrachter*innen an jeder Stelle einsteigen können.

Die Wahl der Materialien spiegelt eine dekoloniale Ästhetik durch die Wiederaneignung von materieller Kultur wider. Diamantstaub als Nebenprodukt der kolonialen Plünderung ist das wesentliche Element, das diesem Text seine Lesbarkeit verleiht, indem er Verkehrsfarbe aus hochreflektierenden weißen Glasperlen und die Geschichte ihrer Verwendung auf Bürgersteigen in ganz Europa verwendet. Die 7,5 m hohe Laterne nutzt Material, mit dem auf verrostete Ruinen und die Poetik des Lichts Bezug genommen wird. Historische Lampen gelten als Symbole der Moderne und Zivilisation. In Anlehnung an ihre traditionelle Ästhetik setzt die Skulptur Motive aus ehemaligen Laternen neu zusammen. Der Mittelpfosten ist für visuelle Spannung leicht nach vorne geneigt. Die Lampe wird in eine Metapher kolonialer Präsenz transformiert, die oft vor aller Augen verborgen und im öffentlichen Raum allgegenwärtig ist. Die zentrale Laterne strahlt das  RGBA-Farbspektrum aus, das in verschiedenen Intervallen als Mittel des poetischen Dialogs aktiviert werden kann.

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