„Forderungen nach einer Auseinandersetzung mit den deutschen Kolonialverbrechen und dem deutschen Kolonialismus existieren seit einigen Jahrzehnten. Dass Politik und Institutionen das Thema ernst nehmen, ist erst seit wenigen Jahren so. Dies ist dem jahrzehntelangen ungebrochenen Engagement von Aktivistinnen und Aktivisten zu verdanken, aber auch - und das möchte ich ganz deutlich machen - den vielen Verbündeten aus der deutschen Zivilgesellschaft. Sie waren es die dafür gesorgt haben, dass das Thema immer mehr Gewicht bekommen hat und wir mittlerweile zusammen handeln, und neue Wege gehen. Deshalb freue ich mich besonders darüber, dass wir im Rahmen des Projektes Dekoloniales Denkzeichen zusammen handeln. Bund und Land zusammen ermöglichen einer engagierten Initiative aus der Zivilgesellschaft einen Handlungsspielraum. Mit einem Etat von 1,5 Millionen Euro kann nun eine dauerhafte künstlerische Markierung hier im Global Village umgesetzt werden. Die Wahrnehmung, die dieses einmalige Kooperationsprojekt erfahren wird, wird entsprechend groß sein, da bin ich mir sicher. Ein vergleichbares Projekt hat es in Deutschland jedenfalls bisher noch nicht gegeben. Im Berlin Global Village kommen die verschiedensten Initiativen aus den internationalen Communities und der modernen Entwicklungszusammenarbeit zusammen. Genau das ist es, was ich mir wünsche: Künstlerinnen und Künstlern aus ehemals kolonisierten Ländern eine Möglichkeit zu geben, sich an der Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialvergangenheit hier im Land zu beteiligen.“